Wie unser Selbstbild unsere Beziehung beeinflusst.
Jeder von uns hat ein inneres, psycho-emotionales Gefühl des Selbstbildes. Es ist wie ein Spiegel in uns drinnen, in den wir ständig schauen. Dadurch entsteht eine Menge an Bildern, Ideen und Gefühlen, aus denen sich in unserem Kopf ein Selbstporträt zeichnet.
Wissen Sie, wie Ihr inneres Selbstbild alle Bereiche Ihres Lebens beeinflusst, und vor allem Ihre Beziehungen zu den anderen Menschen?
Also, schauen wir zusammen in Ihren inneren Spiegel und Sie erfahren mehr über Ihr Selbstbild:
· Es ist tief subjektiv und stückweise unbewusst
· Was andere Leute über Sie denken, ist ein Fremdbild, das Bild des Eindrucks. Ihr Selbstbild und Fremdbild können sehr unterschiedlich sein. Zum Beispiel, andere denken, dass ich eine erfolgreiche und selbstsichere Person bin. Ich meine unwichtig und schüchtern zu sein.
· Wir neigen dazu unserem Selbstbild bedingungslos zu glauben, als ob es die Realität ist. Zum Beispiel, mich kann niemand davon abbringen zu glauben, dass ich schöne Augenbrauen haben, wenn ich in meinem inneren Spiegel die hässlichen sehe.
· Selbstbild formt sich aus unserer Kindheit, Beziehung zu den Eltern, angeborenen Eigenschaften, Charakter, Lebenserfahrung usw.
· Man könnte sagen, dass unser Selbstbild unsere Identität ist.
· Selbstbild ist keine starre Struktur. Es kann sich mit der Zeit unter Einfluss der Lebensumstände, Menschen und Beziehungen ändern. Zum Beispiel, das, was wir als Erfolg betrachten, stärkt das positive Bild von uns selbst. Ein sicherer Beitrag zum negativen Selbstbild ist in Scheitern glauben.
· Je besser die Persönlichkeit entwickelt ist, desto weniger ihr Selbstbild von der anderen Meinungen und Umständen abhängt. Obwohl gerechtigkeitshalber sollte erwähnt werden, dass es ein Zeichen für das Gegenteil sein kann wie Selbstüberschätzung oder Verlust des Bezuges zur Realität.
· Unser Selbstbild existiert dank unserem Gedächtnis (am meisten aus der Vergangenheit stammenden Erinnerungen) und unserer Phantasie (wir sind in der Lage uns in der Zukunft vorzustellen).
· Unser Selbstbild ist keine flache, homogene Struktur. In der Regel besteht es aus vielen Schichten wie Persönlichkeitsanteilen oder Archetypen z.B. das „göttliche Kind“, der oder die „alte Weise“.
· In bestimmten Momenten sind wir mehr oder weniger bewusst im Kontakt mit einer der Persönlichkeitsseiten.
Zugrunde des negativen Selbstbildes liegen oft sogenannte „Elternbotschaften“. Unser innere Monolog baut sich um folgende Themen auf: „das Leben ist nicht gelungen“, „ keiner mag mich“, „ich bin hässlich“, „mich heiratet keiner“, „in meinem Alter keine Beziehung mehr möglich“, „meine Familie ist schrecklich“ usw.
Eigene Fähigkeiten bewerten wir wie durch die anspruchsvollen Elternaugen.
Wenn z.B. eine Dame ein „Idealbild der Frau“ in sich trägt, vergleicht sie sich ständig mit diesem Ideal: „ich bin nicht weiblich genug“, „ habe keine weiblichen Eigenschaften“, „muss immer Röcke tragen“ usw.
Was hat das mit unserem Thema zu tun? Negatives Selbstbild zerstört unseren seelischen Komfort, wir verlieren an Lebhaftigkeit und Attraktivität. Unsere Energie schwindet kontinuierlich, wir haben keine Kraft, Selbstwert sinkt…
Negatives Selbstbild hat als Folge:
· Ständiger innerer Kampf, innere Konflikte
· Antriebslosigkeit und keine Lebenslust
· Keine Lebensziele (fremde ziehen nicht an, eigene sind nicht erkannt)
· Angst vor Nähe und Beziehung
· Misstrauen
· Extreme Schüchternheit oder auffälliges Verhalten
· Schuld- und Schamgefühl
· Unzulänglichkeitsgefühl
· Selbstrespektlosigkeit
· Im Erinnerungsgeflecht lang anhaltende schmerzhafte Gefühle
· Wunsch anderen um jeden Preis zu gefallen
· Ignorieren, abwerten eigene Gefühle
· „richtiges“ Verhalten blind kopieren
· Meinen, eine Liebe verdienen zu müssen
· Wunsch anderen etwas beweisen zu müssen
· Partner haben, die negatives Selbstbild wiedergeben
· Abhängige und coabhängige Beziehung führen
Auf die Beziehung wird unbewusst eine große Last in Form einer Hoffnung auf Heilung gelegt. Der Partner soll in uns ein Gefühl der Vollkommenheit erzeugen, uns lieben und aufbauen. Beziehung hat unsere inneren Wunden und Schmerz zu heilen und das Loch, wodurch unsere Energie schwindet, stopfen.
Aber Beziehung ist keine Psychologie Praxis. Sehr oft fällt die Beziehung durch diese Prüfung und weder unsere Energielöcher stopft noch unsere seelischen Wunden heilt. Im Gegenteil wie durch die Lupe sehen wir die schlimmsten Seiten von uns selbst intensiver, weil ein Feedback und gegenseitiger Austausch in der Beziehung automatisch stattfindet. So wird von uns ein sekundäres Trauma erfahren, das ein negatives Selbstbild nur verstärkt. So geraten wir in einen Teufelskreis von Verwirrung und Verzweiflung.
Was tun, wen wir so einen "Schatz" wie negatives Selbstbild haben?
Nach vorne schauen und sich fortbewegen! Der Weg zum positiven Selbstbild ist bei jedem ein anderer. Der Weg ist in diesem Fall das Ziel. Der Weg ist Persönlichkeitsentwicklung, Selbstreflexion und viel Selbsterfahrung.
Werden Sie natürlich und echt – das ist ein großes Vergnügen, sogar ein Luxus, probieren Sie es aus! Einiges fällt dann im Leben leichter.
Ich würde Sie sehr gern auf diesem spannenden Weg begleiten…